„Wider die Lehren des Propheten“ (Leserbrief) – Zum Artikel „Scharia-Polizei bald in vielen Städten?“, in der Fuldaer Zeitung vom 08.09.2014, Seite 3
Nach fragwürdigen Koranverteilungen, zwielichtigen Kundgebungen und anderen provokanten Aktionen, konnten sich wahabbitische Salafisten erneut medienwirksam in Szene setzen. Diesmal als „Scharia-Polizei“ in Wuppertal. Eine gute Werbung für diese extreme wie unreflektierte Auslegung der islamischen Glaubenslehre, die hierdurch wohl in erster Linie unter muslimischen Jugendlichen „Frischfleisch“ rekrutieren wollte.
Paradoxerweise widerspricht das Auftreten der selbsternannten Sittenwächter aber gerade der islamischen Scharia, denn einerseits nimmt man hierdurch leichtfertig in Kauf, dass weite Teile der Bevölkerung durch eine Art der Selbstjustiz verängstigt werden, andererseits aber steht ein solches Verhalten vor Allem den koranischen Lehren und der Praxis des Propheten Muhammad entgegen. So lehrt der Heilige Koran, dass die Fehler und Sünden anderer bedeckt und eben nicht öffentlich gemacht werden sollen, außer bei Unrecht oder einer Straftat (4:149). Und der Heilige Prophet Muhammad schlug bei der Rückkehr von einer Reise sein Nachtlager deshalb noch vor den Toren Mekkas auf, um nicht aus Versehen Zeuge von sich in der Stadt eventuell zutragenden Schlechtigkeiten zu werden.
Die Aktion der „Scharia-Polizei“ ist daher aus humanistischer, wie auch aus islamischer Sicht absolut und aus tiefstem Herzen zu verurteilen.
ABGEDRUCKT in der Fuldaer Zeitung vom 17. September 2014 unter dem Titel “Wider die Lehren des Propheten”